Bei sehr kleinen Kindern lege ich besonderen Wert auf die Stärkung der Sprechfreude und ein angstfreies Sprechen sowie auf die Stärkung des Selbstbewusstseins. Über das LIDCOMBE PROGRAM können die Anteile flüssigen Sprechens systematisch erhöht werden. Die Eltern arbeiten dabei unter Anleitung mit viel Lob ganz gezielt an dem Aufbau der Sprechflüssigkeit. Auch das Lernen am Modell der Therapeutin sind wichtige Bestandteile der Therapie mit sehr kleinen Kindern. Die Elternberatung und die Beratung des Umfeldes des Kindes bilden einen weiteren sehr wichtigen Baustein der Therapie mit sehr kleinen Kindern.
Eine direkte Therapie mit Ihrem Kind halte ich dann für wichtig und sinnvoll, wenn es bereits deutliche Zeichen von Anstrengung oder Sprechängstlichkeit zeigt. Direkte Therapie heißt hier, dass das Stottern selbst zum Thema wird und offen mit dem Kind besprochen wird. Ziel ist es, die Entwicklung der Symptomatik umzukehren hin zu lockeren Stotterreaktionen bis hin zum flüssigen Sprechen. Selbstbewusstsein und Sprechfreude Ihres Kindes werden gestärkt, damit es eine größere Widerstandskraft gegen Sprechunflüssigkeiten und kommunikativen Stress entwickelt. Manchmal ist ein Kind zusätzlich in seiner gesamten Sprachentwicklung verzögert. Dann braucht dieses möglicherweise auch Unterstützung, um seinen Wortschatz oder seine Grammatik zu verbessern.
Die Therapieschwerpunkte ergeben sich zum einen aus dem Alter und der Reife Ihres Kindes zum anderen aus der Art der Symptome.
Die Chancen für ein völliges Verschwinden des Stotterns sind im Vorschulalter noch sehr hoch. Dennoch kann ein solches Ergebnis nicht versprochen werden. Erfolgreich ist eine Therapie auch dann, wenn die Ausprägung von Begleitsymptomen aufgehalten werden konnte und es lediglich noch zu lockeren, die Kommunikation kaum störenden Unflüssigkeiten des Sprechens kommt. Zu einer erfolgreichen Therapie gehört meines Erachtens zudem, dass Ihr Kind und Sie als Eltern selbstbewusst und offen mit dem Stottern umgehen können.