Stimmstörungen können vielfältige Ursachen haben. Man unterscheidet grob zwischen organischen Stimmstörungen, die sich auf körperliche Ursachen zurückführen lassen, und funktionellen Stimmstörungen. Bei letzteren kann es z. B. aufgrund einer fehlerhaften Atmung oder einem übermäßigen Stimmgebrauch zu Störungen der Stimme kommen. Auch psychische Belastungen können eine Stimmstörung verursachen. Anzeichen für eine funktionelle Stimmstörung sind:
Treten diese Probleme über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie einen Phoniater oder einen Hals-Nasen-Ohrenarzt mit der Spezialisierung auf Stimmstörungen aufsuchen.
Nach der Anamnese wird zunächst ein Stimmstatus erhoben. Das bedeutet, dass verschiedene Parameter, aus denen sich die Stimmfunktion zusammensetzt, untersucht werden. Daraus ergeben sich wichtige Anhaltspunkte für die späteren Therapieschwerpunkte. Die Therapie umfasst neben dem Bereich der Stimmgebung (Phonation) auch die Grundlagen für eine gesunde Stimme. Dies sind Körperspannung und Körperhaltung, Atmung, Artikulation und Intention. Besonders wichtig ist mir dabei, anhand von Übungen das feine Zusammenspiel dieser Bereiche bewusst zu machen und diese Erkenntnisse auf Alltagssituationen zu übertragen.
Ein etwas anderes Vorgehen verlangt eine Stimmstörung bei Recurrensparese (Stimmlippenlähmung). Hier handelt es sich um eine organisch bedingte Stimmstörung aufgrund der Schädigung des Nervs, der den Stimmmuskel versorgt. Ursache ist meist eine Schilddrüsenoperation. Das Ziel der Stimmtherapie ist hierbei, die Beweglichkeit der gelähmten Stimmlippe anzuregen und kompensatorische Fehlspannungen zu vermeiden. Stimmübungen bilden daher von Anfang an den Schwerpunkt der logopädischen Therapie.
Gerade bei organisch bedingten Stimmstörungen ist eine enge Zusammenarbeit mit einem Phoniater sehr wichtig. Im Einzelfall können auch stimmchirurgische Maßnahmen mit anschließender logopädischer Therapie notwendig sein.